Wildkräuter & Wellness
Wissenswertes
Mein Lieblings-Wildkraut:
Der Giersch
Bevor ich 2011 die Gundermann-Akademie
für ein Jahr besuchte, hatte ich alle
Tricks und Tipps zur »Giersch-Vernichtung«
ausprobiert. Er ließ sich (Gott sei Dank)
nicht einschüchtern und das brachte
mich auf den Gedanken, dass dieses
»Unkraut« nützlich sein muss!
Wozu kann man es verwenden?
Schon mal Giersch im Pesto, Salat oder
in der »Wildkräuter-Limo« probiert?
Auf der Akademie lernten wir, wie man
Wildkräuter erkennt und was man
daraus in der Küche »zaubern« kann.
Um mit den Worten unseres
Dozenten zu sprechen:
»Das einzige was hilft ist: ESSEN!«
Mich persönlich haben die Geschichten
und Mythen über Pflanzen,
die sich über Jahrhunderte
verbreitet haben, beeindruckt,
auch welche Pflanzenteile früher und
heute verwendet werden können, um in
manchen Situationen zu helfen.
Der Giersch ist eine Staude mit vielen
verzweigten unterirdischen
Wurzeln und weißen Blüten (Doldenblütler).
Der Stiel ist teilweise zweispaltig
und erinnert an einen »Geißfuß«.
Bereits die Römer sollen vom Gewöhnlichen
Giersch reichlich gegessen haben und dafür
verantwortlich sein, dass sich diese
Pflanze durch die Legionäre in Europa
ausgebreitet hat. Sehr zum Leidwesen
vieler Gartenbesitzer, die sich über
dieses »lästige Unkraut« ärgern.
Giersch kann als Salat oder Gemüse
zubereitet werden und erinnert in
Geruch und Geschmack an Spinat und
ein wenig an Petersilie. Er enthält
viel Kalium, Vitamin C, Karotin und Eisen.
Mittelalterliche Quellen belegen,
dass er in Kloster- und Bauerngärten
eine »natürliche« Nutzpflanze war.
Da Giersch im Gegensatz zu vielen anderen
Gemüsearten über eine lange Zeit im Jahr zur
Verfügung steht und nur geringe Ansprüche an
Boden, Wasser und Lichtversorgung stellt,
sicherte er zum Beispiel während der Weltkriege
vielen Menschen die Vitaminzufuhr.
Beim Sammeln ist darauf zu achten:
Eine Verwechslung mit ungenießbaren
und sogar giftigen Arten von
Doldenblütlern zu vermeiden
(beispielsweise Gefleckter Schierling
oder Breitblättriger Merk).
(Quelle: teilweise Internet)
Die jungen Blätter verwende ich für
Salate oder im Pesto, die größeren,
älteren Blätter nehme ich als Zugabe
für »Wildkräuter-Limo«.
Mmmmhhhhh einfach köstlich!!
Rezept »Wildkräuter-Limo«:
½ Liter Apfelsaft, 5 große Blätter Giersch,
4 Blätter Zitronenverbene,
eine Handvoll Pfefferminzblätter,
ein paar Stängel Thymian, 6 Erdbeerblätter
--- alles nach Geschmack, tobt Euch aus! ---
Die Blätter je nach Intensität des
Geschmacks drei Stunden oder
über Nacht einlegen und abdecken.
Nach der Einwirkzeit die Blätter
entfernen und den Apfelsaft
einmal abseihen, anschließend mit
Mineralwasser oder Sekt aufgießen.
© Sabine Schweiger • 2024